Zur Erinnerung an Kira

jetzt liegt sie da

die öhrchen sind noch warm
man spürt die wärme an den lippen
das fell ist strubbelig
doch weich noch immer
ihr körper wirkt so klein
so zart und so beseelt
und ihre pfötchen
knubbelig
man traut sich nicht, sie anzutippen
das schönste fast an ihr
mit ihnen tappte sie
gemählich wie ein bär
das köpfchen schwenkend hie&da
auf dem trottoir
ach gott, sie war schon alt
sie hatte alles schon gesehn
man muss die außenwelt nicht gar so wichtig nehmen
die runde dient zum pissen, kacken und besehn
wenns nicht zu feucht und kalt
ganz selten, dass sie dabei bellt
ihr geht es um das einvernehmen
von ich und welt
noch nichtmal eine art kontrolle
ob alles noch in ordnung ist
so etwa wie wir zeitung lesen
das draußen scheint uns ein fauxpas
es treibt vorbei an unsrer scholle
ich mal mir aus dies fremde wesen
und ergo gibts mich auch, ne c'est pas?
jetzt liegt sie da
die öhrchen sind noch warm
man spürt die wärme an den lippen
wozu die runde jetzt noch drehn
die außenwelt - sie bleibt doch arm
wir sitzen drin und zähln die kippen
der whisky hilft uns beim vergehn

здравствуй Кира, я пишу тебе письмо.
вот зима пришла в наш город светлый,
вот живу, сижу,  смотрю в окно
а в окне всё видится одно –
дождик поливает берег Эльбы.

а потом покрылся город снегом,
хрупким, мимолетным, молодым
и на белом побежали знаки,
что как когда-то оставляла ты.

Кира, Кира, Кирочка, Кируша,
я плюю на этот глупый мир,
он всё лжёт, он подлый, он ничтожный,
кровью обожравшийся вампир.

что же делать? а напиться чаю.
да, напиться чаю неспеша
под  гудок туманный и протяжный
уходящего с Альтоны корабля.

если спросят: кто такая Кира?
что ответить, что сказать смогу?
Кира.. -  это тающий и круглый
отпечаток лапки на снегу.

что теперь? а ничего.
в постель.


Bahrenfeld im Gegenlicht

Grüß Dich, Kira, geb dir bloß Bericht,
hier wards Winter, in der Stadt, der hellen,
wo ich sitz am Tisch und habe freie Sicht,
doch durchs Fenster sehe ich allein:
Tropfen springen auf dem grauen Stein

und danach bedeckt die Stadt mit Schnee sich,
frischem, ganz zerbrechlich und nur flüchtig,
doch die Spuren auf dem weißen Grunde -
sind sie nicht von einem kleinen Hunde?

Kira, Kira, Kirotschka, Kiruscha,
diese Welt ist kein Plaisir:
schamlos, stinkend, überfressen
ein berauschter, blutiger Vampir.

Was jetzt tun. Ich trinke einen Tee.
Unbedingt und unverzüglich.
Mit dem Nebelhorn von Lee
sticht aus Altona ein Frachter in die See.

Wenn man fragt - wer ist denn diese Kira?
Wie beschreiben, ohne ein Klischee?
Kira - ist ein schmelzender und runder
Pfotenabdruck auf dem Schnee.

Und was weiter? Weiter nichts.
Ab ins Bett.